Negative Google-Rezensionen können die Reputation erheblich beeinflussen. Im Falle von unberechtigten Bewertungen kann man gegen eine Bewertung rechtlich vorgehen und eine Löschung beim Anbieter beantragen. Hier zeige ich euch kostenfrei, wie das geht.
Der beste Angriffspunkt zur Bewirkung einer Löschung der negativen Bewertung liegt darin, ggü. Google zu behaupten, dass es sich um eine Bewertung handelt, die gegen die Bewertungsrichtlinien verstößt. Konkret, dass es sich bei dem Bewertenden nicht um einen Kunden handelt, sondern die Bewertung von einem Dritten aus Schikane erfolgt ist. Diese Art von Bewertung ist sowohl rechtlich nicht zulässig, als auch ein Verstoß gegen die Bewertungsrichtlinien.
Der Löschungsantrag hat meist Erfolg, wenn tatsächlich keine Arbeiten von Seiten des Dienstleisters stattgefunden haben, z.B. weil der Auftrag abgelehnt wurde, dem Bewertenden der Termin zu weit im Voraus lag, zu teuer war oder der Dienstleister den Termin spontan absagen musste. In diesem Fall entspricht eine negative Bewertung auch tatsächlich nicht den Richtlinien, obgleich dieser Umstand für den Kunden natürlich tatsächlich unvorteilhaft ist.
Der Löschantrag hat meist jedoch ebenfalls Erfolg, sofern der Bewertende sein Postfach nicht regelmäßig überprüft oder das Interesse verloren hat, Arbeit zur Aufrechterhaltung der Bewertung aufzuwenden. Dieser Umstand ermöglicht es, mit einer recht hohen Chance auch Bewertungen loszuwerden, die eigentlich den Bewertungsrichtlinien entsprechen und einfach nur unvorteilhaft für das Unternehmen sind.
Nach Eingang einer entsprechenden Beschwerde wird der Bewertende aufgefordert, innerhalb einer knapp bemessenden Frist von 3 bis 7 Tagen die Kundenbeziehung z.B. anhand von Rechnungen zu beweisen.
Die Erfolgsquote für die Löschung liegt schätzungsweise bei 90%. Der Vorgang nimmt einen Bearbeitungszeitraum von ca. 4 - 6 Wochen seitens Google in Anspruch.
Das Vorgehen klappt in ähnlicher Form bei allen Bewertungsplattformen, da diese gegen unberechtigte Bewertungen vorgehen müssen. Achten Sie daher darauf, dass sie die obige Argumentationsgrundlage bereits beim Erstkontakt mit der jeweiligen Plattform zu der jeweiligen Bewertung verwenden.
Tipp: Es kann sich lohnen, einige Tage oder sogar Wochen nach Veröffentlichung der Bewertung mit der Einreichung einer Beschwerde zu warten, dann ist die Aufrechterhaltung der Bewertung dem Bewertenden weniger wichtig. Die kurze Frist können Sie nutzen, um die Bewertungslöschung in den Ferien oder an Feiertagen anzustoßen, an denen viele Betroffene gar nicht anwesend sind. Je nach Draht zum Bewertenden hat man eventuell sogar Kenntnis schwerwiegenderer Verhinderungsgründe des Bewertenden, die entsprechende E-Mail von Google im Postfach zu sehen.
Keine Lust selbst aktiv zu werden? Es gibt eine ganze Menge Anwälte, die das gegen Zahlung in Kleingeld übernehmen. Ich biete die Entfernung ausschließlich meinen Stammkunden als Nebenleistung an und bin daher an Anfragen für die ausschließliche Entfernung von Bewertungen nicht interessiert.
Vorgehen
Dieses Formular ist der Einstiegspunkt:
https://support.google.com/legal/contact/lr_legalother?product=googlemybusiness
Benötigte Informationen
Bewertungs URL
Als URL tragen Sie die Google Maps URL zur Bewertung ein. Die erhalten sie wie folgt:
Gründe / Bewertungsrichtlinie
https://support.google.com/contributionpolicy/answer/7400114?hl=DE#zippy=%2Cgef%C3%A4lschte-interaktionen
Zweifeln sie an, dass es sich um tatsächliche Erfahrungen handelt, die auf einem Kundenverhältnis beruhen:
Alle Beiträge bei Google Maps müssen auf Erfahrungen beruhen, die tatsächlich an einem Ort oder mit einem Unternehmen gemacht wurden. Ist das nicht der Fall, gelten solche Beiträge als gefälschte Interaktionen. Diese sind nicht zulässig und werden entfernt.
Dazu zählen:
- Inhalte, die nicht auf realen Erfahrungen beruhen und den betreffenden Ort bzw. das entsprechende Produkt nicht wahrheitsgemäß darstellen
Argumentationshilfen
Alle rechtlichen Beschwerden, die an Google gerichtet werden, werden in der Lumen-Database gespeichert. Beachten Sie, dass auch ihre Beschwerde dort erfasst wird. Dort können Sie sich nach Formulierungshilfen von Anwälten umsehen und deren Texte als Vorlage übernehmen, um eine eigene Beschwerde möglichst fehlerfrei zu verfassen.
https://lumendatabase.org/notices/search?term=google+bewertung&sort_by=
Z.B.: https://lumendatabase.org/notices/11375533
Der Text könnte z.B. so lauten. Beachten Sie, dass ich keine Haftung für diesen Mustertext übernehme.
Ich kenne keinen Kunden mit dem Namen des Bewertenden. Ich bestreite, dass der Bewertende über irgendeine eigene Erfahrung mit meinem Unternehmen verfügt. Eine solche Erfahrung ist nach den Google-Richtlinien Voraussetzung für die Berechtigung zur Abgabe einer Bewertung. Fake-Inhalte und manipulierte Bewertungen müssen ausgeschlossen werden.
Darüber hinaus ist die Bewertung rechtswidrig, da sie mein Persönlichkeitsrecht verletzt. Ich habe einen Anspruch auf Sperrung und Unterlassung der weiteren Veröffentlichung der Bewertung.
Ich fordere Sie auf, das Prüfverfahren einzuleiten und zu prüfen, ob der Verfasser der Bewertung überhaupt ein Kunde von uns war oder überhaupt eine Erfahrung mit meiner Dienstleistung gemacht hat.
Wir bitten den Rezensenten einen Nachweis für die Behauptungen zu erbringen.
'Melden' von Bewertungen
Das 'Melden' von Bewertungen ist eine freiwillige Leistung von Google und führt i.d.R. nie zum Erfolg. Vorsichtig formuliert: Der 'Melden'-Button ist die Ablenkung von der rechtlich korrekten Methode, eine formelle Beschwerde gegen eine Bewertung einzureichen. Sonst könnte ja jeder kommen...